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Grenzen der Kollegialität

Kollegiale Verhältnisse können im beruflichen Umfeld viele Vorteile haben ...


... Der Umgangston ist öfter entspannt, Führungskräfte plustern sich etwas weniger auf, das Ganze wirkt näher und authentischer. So weit, so gut. Auch Führungskräfte schätzen diesen unverkrampften Stil. Es sei denn, er wird für sie zum Spagat. Das ist dann der Fall, wenn Mitarbeiter oder andere Führungskräfte das kollegiale Verhältnis missverstehen oder ausnutzen.

«Unter Kollegen» gibt im privaten Umfeld ja keiner andauernd den Ton an, sonst wird er einiges zu hören kriegen. Doch genau das ist im beruflichen Umfeld anders. Die Chefin, die einen kollegialen Stil pflegt, bleibt trotzdem die Chefin. Ihre Aussagen sind nicht nur zu respektieren, sondern auch zu befolgen. Damit das regelmässig klappt, braucht es bei allen Beteiligten ein klares Rollenverständnis.

Genau dieses Rollenverständnis sollten Führungskräfte von Zeit zu Zeit ansprechen, also erklären oder reflektieren. Denn wenn es gut läuft, führt ein Dank für die respektvolle Zusammenarbeit dazu, dass es auch so bleibt. Wenn es mit dem Respektieren der Rollen nicht so klappt, braucht es erst recht eine Klarstellung. Diese endet dann wie viele wirkungsvolle Mitarbeitergespräche mit klar ausgesprochenen Erwartungen und einem Zeitraum, in dem die Umsetzung kontrolliert wird.

Führungskräfte sorgen mit ihrer eigenen Rollenklarheit dafür, dass die Kommunikation im Team stimmt. Wenn nicht, wird das Getuschel um sie herum gross sein.

Hochsommerliche Grüsse aus Meggen, direkt aus Ihrem Kompetenzzentrum für Servicequalität, Führungskultur und die Entwicklung von Kundenbeziehungen.

Jörg Neumann

joerg@nzp.ch


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